Osteopathische Medizin in der Praxis Dr. Jürgen Schottdorf
Die Osteopathische Medizin befasst sich mit der Analyse und Heilung von Fehlfunktionen im Bewegungssystem, in den inneren Organen und am Nervensystem. Sie geht davon aus, dass dort, wo der Körper Bewegungen nicht optimal ausführen kann, Krankheiten entstehen. Erst das reibungslose Zusammenspiel aller Körpereinheiten ermöglicht dem Organismus, als Ganzes zu funktionieren, um so die Selbstheilung zu aktivieren und die Gesundheit wiederherzustellen.
Funktionelle Beschwerden können überall im Körper auftreten. Die Diagnose und Behandlung erfolgt durch die Hände, individuell auf Sie und Ihre Situation abgestimmt. Die meisten Behandlungsmethoden sind sogenannte weiche Techniken.
Was kann mit Osteopathie behandelt werden:
- akute und chronische Schmerzen im Bewegungsapparat
- chronische Funktionsstörungen im Bauchraum und Brustkorb
- Entwicklungsstörungen bei Säuglingen und Kindern.
Wir behandeln grundsätzlich all Ihre Beschwerden mit einer Kombination aus Osteopathische Techniken, Akupunktur und verschiedenen anderen Methoden. Diese werden je nach Ihrem Beschwerdebild individuell auf Sie abgestimmt.
Aus rechtlichen Gründen wird darauf hingewiesen, dass in der Benennung der beispiel-haft aufgeführten Anwendungsgebiete selbstverständlich kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände liegen kann. Für den Bereich der Wirbelsäule, z.B. beim chronischen Schmerz -Syndrom der Wirbelsäule geht die Bundesärztekammer in der Regel von einer Wirksamkeit osteopa-thischer Behandlungen aus (Deutsches Ärzteblatt 2009, Seite 2325 ff.). Im Übrigen gibt es bislang keine Studien die in wissenschaftlicher Hinsicht die Wirkungsweise der Osteo-pathischen Medizin bei den unten aufgeführten Krankheitsbildern nachweisen.
Geschichte
Osteopathische Ärzte in den USA
1892 begründete der amerikanische Arzt Dr. A. T. Still die Osteopathie. Der Begriff stammt von den beiden griechischen Wörtern Osteon = der Knochen und Pathos = die Krankheit. Dr. Still fand heraus, dass funktionelle Störungen der Wirbelsäule Gesundheitsstörungen im ganzen Körper auslösen können. Er entwickelte schließlich ein Medizinsystem, mit dem Funktionsstörungen im gesamten Körper behandelt werden können.
In den USA ist seit ca. 1960 das Studium der Osteopathie eine vollständige akademische Ausbildung und dem Medizinstudium gleichgestellt. Derzeit gibt es in den USA 32 osteopathische Universitäten mit staatlich anerkanntem Abschluss.
Osteopathen in Europa
In Europa hat sich die Osteopathie erst seit etwa 1990 verbreitet. In Deutschland gibt es bis heute kein Berufsbild Osteopath und es besteht keine staatlich geregelte Ausbildung. Europäische Osteopathen sind in der Regel Heilpraktiker oder Physiotherapeuten, aber meist keine Ärzte und unterliegen somit keiner geregelten Qualitätssicherung.
Wirksamkeit
Über Osteopathischen Medizin gibt es in der anerkannten internationalen wissenschaftlichen Literatur eine Fülle von hervorragenden Veröffentlichungen, die deren Wirksamkeit nachweisen. Diese stammen von universitären amerikanischen D.O.`s (Doctors of Osteopathic Medicine) und auch deutschen Kollegen.
Etwa 100 Studien zur Wirksamkeit der Osteopathie wurden 2013 von der OIA (Osteopathic International Alliance) in Kooperation mit der WHO in einem großen Bericht aufgelistet (www.oialliance.org).
Schwangerschaft, Wochenbett und Stillzeit
Typische Beschwerden bei Schwangeren, die osteopathisch behandelt werden können, sind:
- Hartnäckige Ischiasschmerzen, vor allem bei einseitigen Schmerzen
- Beckenschmerzen mit Bewegungseinschränkung
- Nacken- und Kopfschmerzen
Darf in der Schwangerschaft osteopathisch behandelt werden:
Osteopathische Methoden sind in der Schwangerschaft bis unmittelbar vor dem Geburtstermin möglich. Fast alle osteopathischen Techniken sind als „weich“ einzustufen und können ohne Gefahr für Mutter und Kind ausgeführt werden.
Wichtig für eine normale, spontane Geburt ist eine normale Beckenfunktion der Schwangeren. Im Zweifelsfall sollte deshalb bei Beckenschmerzen vor der Entbindung das Becken osteopathisch untersucht und korrigiert werden, da dies die Entbindung erleichtert.
Wochenbett, Stillzeit
Nach der Entbindung gibt es für etwa 3 Monate verschiedene Rückbildungsvorgänge im Körper der Mutter. Besonders betroffen sind das Becken, der gesamte Bauchraum, aber auch die Wirbelsäule. Sollten nach diesen 3 Monaten hartnäckige Beschwerden in einem der Bereiche bestehen, ist häufig eine Beckenfunktionsstörung als Folge der Geburt der Grund. Dies kann häufig mit einer osteopathischen Behandlung in 1-2 Sitzungen behoben werden.
Osteopathische Therapie
Grundsätze
Bei der osteopathischen Therapie legt der Arzt zuerst fest, mit welcher Körperregion und mit welcher Funktionsstörung er beginnt. Richtschnur ist dabei das Gewebe des Patienten und die jeweilige momentane körperliche und seelische Verfassung des Patienten. Dies bedeutet, dass bei jeder Behandlung ein individuelles auf den Patienten abgestimmtes Vorgehen notwendig ist.
Behandlungsmethoden
Alle osteopathischen Behandlungsmethoden sind manuell, d.h. es wird ausschließlich mit den Händen behandelt. Grundsätzlich gibt es in der Osteopathie drei große Behandlungsgruppen:
Bewegungsapparat (Parietales System):
Osteopathische Techniken mit denen vor allem die Wirbelsäule, die Extremitäten und die Gelenke behandelt werden. Beispiele sind Manipulation, Muskelenergietechniken (MET), Techniken, die sich mit Faszien beschäftigen wie Myofaszial, Functional und Counterstrain.
System der Behandlung innerer Organe (Viscerales System):
Bei den visceralen Methoden wird der gesamte Bauchraum mit den Baucheingeweiden mit den Händen behandelt.
Cranio-sacrales System:
Beim cranio-sacralen System wir der Schädel mit den Hirnhäuten und Nerven behandelt.